Badische Neueste Nachrichten: Deutsche Mafia

Die Ermittlungsbehörden in ganz Deutschland
ziehen die Daumenschrauben bei den organisierten Rockern kräftig an –
und das ist gut so. Allzu lange durften Hells Angels und Bandidos vor
allem in deutschen Großstädten schalten und walten, wie sie wollten.
Die Polizei sah lange hilflos zu, wie die Rocker-Clubs das kriminelle
Geschäft mit Waffen, Drogen und Prostituierten unter sich aufteilten.
Einzelne Schläge gegen die organisierte Kriminalität waren wie ein
Tropfen auf den heißen Stein. Inzwischen jagt eine Razzia die andere
und die Polizei arbeitet länderübergreifend zusammen, um Hells Angels
und Bandidos unter Druck zu setzen. Jede gefundene Waffe, jede
bewiesene Straftat ist dabei ein kleiner Baustein auf dem Weg zum
großen Ziel: die Rocker-Clubs deutschlandweit zu verbieten. Bisher
war das aufgrund der – angeblich – dezentralen Organisation der
Motorrad-Gangs unmöglich: Die Ermittler müssen nach aktueller
Rechtslage jedem einzelnen Verein zunächst kriminelle Machenschaften
nachweisen. Nun aber finden sich dank des entschlossenen Vorgehens
der Ermittler immer mehr Hinweise, dass es so etwas wie eine
überregionale Führung tatsächlich gibt. So erklärte kürzlich ein
Aussteiger der Hells Angels, dass der Hannoveraner Rocker-Boss Frank
Hanebuth einen Mord in Kiel in Auftrag gegeben habe. Und auch bei dem
geplanten Anschlag auf Überläufer der Bandidos in Berlin soll die
Europa-Führung ihre Hände im Spiel gehabt haben. Straffe Führung,
Auftragsmorde und Anschläge – Methoden und Organisation der immer
wieder verharmlosten Rocker-Szene gleichen denen der italienischen
Mafia. Will man sizilianische Verhältnisse vermeiden, ist es jetzt
höchste Zeit, die Macht der Lederkutten-Syndikate zu brechen. Die
Rocker-Clubs gehören so schnell wie möglich verboten. Nun darf weder
den Ermittlern noch der Politik die Luft ausgehen.

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Klaus Gaßner
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