Falsche Anreize müssen korrigiert werden –
Mittelständische Unternehmen werden zunehmend belastet
Die negativen Auswirkungen des Erneuerbaren Energie Gesetzes (EEG)
werden immer stärker deutlich und belasten mittelständische
Unternehmen in Deutschland zunehmend. Zu diesem Ergebnis kommt der
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) mit seinem Forum
Baden-Württemberg in seiner aktuellen Studie „Energiewende im
Mittelstand“, an der rund 100 Entscheider aus baden-württembergischen
KMU teilgenommen haben. Antonio Schnieder, BDU-Präsident: „Das EEG
muss nach der Bundestagswahl dringend und schnellstens angepasst
werden. Die derzeitige Energiemarktregulierung setzt falsche
Anreize.“ Dem bei der Einführung des EEG im Jahre 2000 nicht für
möglich gehaltenen Anteil von 20 Prozent an der gesamten
Stromproduktion stehe aktuell eine Verdreifachung des Strompreises
gegenüber. Zwar wirke sich der Zubau von Solar- und
Windenergieanlagen nach und nach preisdämpfend aus, dagegen seien
Stromsteuer und EEG-Umlage, die zur Zeit 43 Prozent der Stromkosten
ausmachen, massiv preistreibend, so die Autoren der Studie.
Die Hauptlast müssten neben den privaten Verbrauchern vor allem
die mittelständischen Betriebe tragen, die nicht unter die
Befreiungsgrenze des EEG fallen. Erschreckend: Knapp 90 Prozent der
Entscheidungsträger aus den KMU-Unternehmen gaben in der Studie an,
dass sie ohne geeignete Gegenmaßnahmen um die Profitabilität ihrer
Unternehmen fürchten, jeder Dritte prognostiziert sogar erhebliche
Beeinträchtigungen.
Kritisch bewerten in diesem Zusammenhang die Autoren der Studie
auch die Befreiung der Großverbraucher von der EEG-Umlage und die
damit verbundene erhöhte EEG-Umlage für alle anderen Verbraucher.
Letztlich subventioniere der Mittelstand die großen
Industrieunternehmen, die im weltweiten Wettbewerb stehen und für die
Ausnahmeregelungen existierten. Dies könne wirtschaftspolitisch aber
nicht gewünscht sein. Vielmehr müsste es das Ziel sein, falls
individuelle und temporäre Kostenentlastungen von Unternehmen
notwendig seien, dies als gemeinwirtschaftliche Aufgabe aus
gewöhnlichen Etatmitteln zu finanzieren. Insgesamt kommt die
BDU-Studie zu dem Schluss, dass bei einer Neugestaltung der
Energiemarktregulierung fünf zentrale Leitgedanken berücksichtigt
werden müssen:
– EEG-Umlage durch ihre Befreiung von Subventionen absenken
– Dynamische Reduzierung der EEG-Vergütung eng an die
Preisdegression für die Anlagenkosten bei regenerativem Strom
koppeln
– Stromsteuer abschaffen
– Grundlastfähigkeit regenerativer Energiequellen und
Smart Grid-Technologien fördern
– Zubau und Betrieb konventioneller Kraftwerke nicht fördern
Studien-Hintergrund
Für die Studie des Forums Baden-Württemberg im Bundesverband
Deutscher Unternehmensberater (BDU) wurden im April/Mai 2013 über 600
Mittelständler, Energieversorgungsunternehmen sowie Zulieferer in
Baden-Württemberg zu ihren Einschätzungen, Strategien und gewählten
Handlungsoptionen im Zusammenhang mit der Energiewende befragt. In
die Auswertung sind die Antworten und Einschätzungen von rund 100
Entscheidern in Unternehmen mit insgesamt mehr als 215.000
Beschäftigten eingeflossen. Download Studie unter:
http://www.forum-bw.bdu.de/ oder www.bdu.de
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.,
Klaus Reiners (Pressesprecher)
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