bpa-Präsident Meurer: Fünf Prozent Leistungserhöhung sollten demenziell erkrankten Menschen zu Gute kommen

Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter
sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, äußerte sich am heutigen
Mittwoch nach der Veröffentlichung der vom Kabinett beschlossenen
Eckpunkte zur Umsetzung des Koalitionsvertrages für die Pflegereform
in Berlin.

„Ich bin erfreut, dass die Bundesregierung diese wichtigen
Eckpunkte vorlegt und nun an die Umsetzung konkreter Maßnahmen gehen
wird, auch wenn wir bereits darauf lange Zeit warten mussten. Ich
sehe darin den allerersten Schritt in Richtung einer Pflegereform.
Dabei ist klar, dass hiermit keine Antwort auf die wachsende Zahl der
pflegebedürftigen Menschen und auf einen Inflationsausgleich gegeben
wird. Da das vorgesehene Finanzvolumen von einer Milliarde Euro
definitiv nicht ausreicht, um die Betreuungsleistungen für demenziell
erkrankte Menschen völlig neu auszurichten, tut die Bundesregierung
das Naheliegendste in dieser Situation. Sie plant, wenn ich das
Eckpunkteprogramm richtig interpretiere, den Ausbau der derzeit
bestehenden Betreuungsangebote und die Einbeziehung dieser in die
Sachleistungen. Hierdurch würde demenzkranken Menschen in Heimen mehr
Zeit zur Verfügung stehen und pflegende Angehörige würden durch
ambulante Dienste zeitlich stärker entlastet. Ich denke, dass fünf
Prozent an Leistungserhöhungen in Zeiten einer europäischen
Finanzkrise kein schlechter Wert sind“, so Bernd Meurer gegenüber den
Medien.

Der Verband mit bundesweit mehr als 7.000 Mitgliedseinrichtungen
sieht in der Einbeziehung der Betreuungsleistungen in die ambulanten
Sachleistungen eine Entlastung für die pflegenden Angehörigen. Dies
gebe den Pflegediensten die Möglichkeit, zielgenau demenziell
erkrankte Menschen zu versorgen.

Das Vorhaben, die Beratungsleistungen für Pflegebedürftige und
Angehörige auszuweiten und in die Hände der ambulanten Pflegedienste
zu geben, entspräche einer langjährigen Forderung des
Bundesverbandes. Hierfür stünden die fast 3.000 Pflegeberater der
Mitgliedseinrichtungen sofort bereit.

„Wir brauchen vor dem Hintergrund immens steigender Zahlen
dementiell erkrankter Menschen ambulante und stationäre Pflege- und
Betreuungsangebote. Entscheidend ist ausschließlich, dass jedem
Pflegebedürftigen das seiner Lebenssituation entsprechende Angebot
zur Verfügung steht“, ist sich bpa-Präsident Meurer sicher.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca.
16.500 Ausbildungsplätze.

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Steffen Ritter, Pressesprecher, Mobil: +49 (0)160 / 15 31 796,
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