Bundesländervergleich Erneuerbare Energien: Brandenburg, Thüringen und Bayern mit „Leitstern 2010“ ausgezeichnet / Ostdeutsche Bundesländer schneiden besser ab (mit Bild)

Brandenburg hat im bundesweiten Vergleich von Ausbau und Förderung
Erneuerbarer Energien erneut am besten abgeschnitten. Das Bundesland
ist klarer Spitzenreiter einer aktuellen Untersuchung im Auftrag der
Agentur für Erneuerbare Energien und wird dafür heute in Berlin auf
einer Festveranstaltung mit dem Bundesländerpreis „Leitstern 2010“
ausgezeichnet. Brandenburg punktet mit ambitionierten Ausbauzielen,
hohen Anteilen von Windstrom und Biogas sowie bei Forschung und
Beschäftigung im Bereich Erneuerbare Energien. Für sein Bundesland
nimmt Ministerpräsident Matthias Platzeck den Preis entgegen.

Der „Leitstern 2010“ wird in der Kategorie „Aufsteiger“ an
Thüringen, vertreten durch Ministerpräsidentin Christine
Lieberknecht, verliehen. Das Bundesland war im Vergleich zur
vorangegangenen Studie 2008 vom zehnten auf den zweiten Platz
vorgerückt und ist Spitzenreiter bei der Zubaudynamik der
Erneuerbaren Energien. Bayerns Innenminister und stellvertretender
Ministerpräsident Joachim Hermann nimmt die Auszeichnung in der
Kategorie „Bürgerengagement“ entgegen. Das Bundesland liegt an
siebter Stelle im Gesamtranking, ist aber führend bei der
gesellschaftlichen Akzeptanz von Erneuerbaren Energien sowie bei der
Nutzung von Holz- und Solarheizungen, Wärmepumpen und
Photovoltaikanlagen.

Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien:
„Ausbauerfolge bei den Erneuerbaren Energien sind nicht nur eine
Frage von Windstärken und Sonnenstunden. Die Bundesländer haben es
selbst in der Hand, ob sich innovative Unternehmen ansiedeln, wo neue
Technologien produziert werden und welche Planungsvorgaben für
Anlagen und Projekte herrschen.“ Zwar ist die Förderung Erneuerbarer
Energien durch bundesweite Maßnahmen wie das
Erneuerbare-Energien-Gesetz oder das Marktanreizprogramm geregelt.
„Die Bundesländer verfügen dennoch über zahlreiche
Handlungsspielräume, wie den Abbau von Planungshürden, eine
ambitionierte Wärmegesetzgebung oder Schwerpunkte in Forschungs- und
Bildungspolitik“, so Mayer weiter.

Grundlage der Preisverleihung ist eine Studie des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des Zentrums für
Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Sie
untersucht die politischen Weichenstellungen der Landespolitik ebenso
wie die Anteile und die Ausbaudynamik von Wind- und Sonnenenergie,
Biomasse, Wasserkraft und Geothermie. Zu den 55 erfassten Kriterien
gehören ebenfalls wirtschafts-politische Strategien und Erfolge, wie
Forschungsausgaben der Bundesländer, die Ansiedlung von Unternehmen
oder die Zahl der Patentanmeldungen.

Im Vergleich zur Vorgänger-Studie aus dem Jahr 2008 hat sich der
Abstand zwischen erstem und letztem Platz vergrößert. Während der
Spitzenreiter Brandenburg seinen Vorsprung weiter ausbauen konnte,
ist das Schlusslicht Berlin hinter sein vorheriges Ergebnis
zurückgefallen. Auch zwischen Stadtstaaten und Flächenländern macht
sich im Ranking ein Gefälle bemerkbar. Das Beispiel Bremen zeigt
aber, dass industriepolitische Erfolge keine Frage der Größe sind.
Der Stadtstaat liegt bei Forschungsausgaben (Rang 1), Studien-gängen
(Rang 4) und Patentanmeldungen (Rang 2) vorn.

Doch stehen selbst die führenden Länder weiterhin vor großen
Herausforderungen. „Bei allen Bundesländern ist noch Luft nach oben.
Nur wenn das Engagement in der Breite weiterhin zunimmt, werden auf
Bundesebene die Klima- und Energieziele erreicht“, kommentiert
ZSW-Vorstand Prof. Dr. Frithjof Staiß die Ergebnisse.

Insgesamt schneiden die ostdeutschen Bundesländer im Vergleich
besser ab. Sie liegen bei Ausbaustand und -dynamik ebenso vorn wie
bei wirtschafts- und technologiepolitischen Maßnahmen und Erfolgen.
Besonders bei den Forschungsausgaben für Erneuerbare Energien, der
Zahl der Unternehmen, den Beschäftigten in der Photovoltaik-Industrie
sowie bei der Biokraftstoffherstellung gehören sie zur Spitzengruppe.

„Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist nicht nur eine wichtige
Triebkraft für den Klimaschutz, sondern auch für den
Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Prof. Dr. Claudia Kemfert,
Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin.
„Besonders in strukturschwächeren Ländern sind positive
Wirtschaftseffekte deutlich spürbar, durch neue Arbeitsplätze und
kommunale Wertschöpfung“.

Fotos von der Preisverleihung, die Studie, Grafiken und weitere
Länderinformationen finden Sie unter: www.leitstern2010.de

Pressekontakt:
Undine Ziller

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