In China ist ein komplettes Verbot von
Tierdarbietungen in Kraft getreten, das jegliche Tiershows und
Zirkusvorführungen mit Tieren verbietet. Auslöser für diesen Schritt
waren schockierende Berichte von Tierschützern, die den permanenten
Missbrauch der Showtiere offen legen. Thomas Pietsch, Wildtierexperte
der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN, freut sich
über die Entwicklung: „Zirkus und Tiere, das passt nicht zusammen.
Die chinesische Regelung sollte ein Vorbild für Deutschland sein“.
In China sind Tierzirkusse, die vor allem in Hunderten von Zoos
und Safariparks präsentiert werden, sehr populär. Insbesondere
Wildtiere wie Bären, Elefanten, Affen und Raubkatzen werden zur
Belustigung in den Manegen gezeigt. Aktuelle Recherchen aus der
Volksrepublik belegen, zu welchen absurden Tricks die tierischen
Artisten gezwungen werden und wie sich ihr Leid hinter den Kulissen
in winzigen Käfigen fortsetzt. In erniedrigenden Darstellungen müssen
Bären zum Beispiel Fahrrad fahren, reiten oder über Hindernisse
hüpfen. Massige Elefanten machen unnatürliche Verrenkungen. Löwen und
Tiger, ihrer Zähne und Krallen beraubt, reiten auf ängstlichen
Pferden und springen durch Feuerreifen.
„Diese Bilder kennen wir auch aus Deutschland. Zirkustiere werden
zu Witzfiguren oder Artisten degradiert. Ein Tiger auf
Elefantenrücken ist auch eine deutsche Zirkusnummer, balancierende
Dickhäuter oder Bären sind gleich in mehreren Unternehmen zu sehen“,
stellt Thomas Pietsch klar. Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild
erfährt der Zuschauer in den Manegen nichts über die faszinierenden
Tierarten und ihr natürliches Verhalten. Die zweifelhaften
Trainingsmethoden bleiben dem Publikum verborgen. Als zusätzlicher
Stressfaktor kommen die katastrophalen Haltungsbedingungen und die
ständigen Transporte hinzu.
VIER PFOTEN setzt sich konsequent dafür ein, dass die
Bundesregierung endlich ein totales Wildtierverbot für Zirkusse auf
den Weg bringt. Auch viele Experten und die Bundestierärztekammer
stimmen dieser Forderung zu. „Die deutsche Politik muss jetzt endlich
handeln. Sonst ist ein Land wie China, das in Sachen Tierschutz noch
einen weiten Weg vor sich hat, Deutschland und anderen EU-Ländern
einen großen Schritt voraus“, erklärt Thomas Pietsch.
Pressekontakt:
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Yvonne Nottebrock
Tel: 040-399 249 31
E-Mail: yvonne.nottebrock@vier-pfoten.org