DAtF: Energiewende mit Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein gestalten

Die 43. Jahrestagung Kerntechnik des Deutschen
Atomforums (DAtF) und der Kerntechnischen Gesellschaft (KTG) ist in
Stuttgart eröffnet worden. Sie findet vom 22. bis 24. Mai 2012 im
Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle der Landeshauptstadt
Baden-Württembergs statt. Mit rund 1.100 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern sowie 49 Ausstellern aus 17 Ländern gehört sie erneut zu
den weltweit größten Fachmessen der Kerntechnik. Das Programm umfasst
213 Fachsitzungen, Workshops und Vorträge.

Der Präsident des DAtF Dr. Ralf Güldner wies in seiner
Eröffnungsrede der Jahrestagung daraufhin, dass die Gestaltung der
Energiewende in Europas größter Volkswirtschaft Augenmaß und
Verantwortungsbewusstsein erfordert: „Die Energiewirtschaft ist ein
zu großer und zu wichtiger Bereich unserer Volkswirtschaft, als dass
hier wenige Monate mit starken Emotionen unser Handeln für Jahrzehnte
beeinflussen dürfen. Ist der deutschen Politik ein weitsichtiges,
umfassendes Abwägen vor einem Jahr tatsächlich gelungen? Diese Frage
muss erlaubt sein. Andere Länder gehen mit der Kernenergie auch nach
Fukushima anders um.“

Die gesamte Gesellschaft, aber gerade auch die Politik steht bei
der Energiewende vor vielen komplexen und höchst anspruchsvollen
Aufgaben. Die gesetzliche Pflicht des Staates, ein Endlager für
hochradioaktiven Abfall zu errichten, gehört unverändert dazu. Die
Betreiber stehen ohne Einschränkungen zu ihrer Verantwortung bei
Stilllegung, Rückbau und Entsorgung der Anlagen. Sie, wie auch die
unterstützenden Industrieunternehmen und Zulieferer sind aber darauf
angewiesen, dass die Bundesregierung zügig eine klare und nachhaltige
Perspektive mit einem konkreten und verbindlichen Zeitplan für die
Bereitstellung eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle festlegt.
Gleichsam ist sie gefordert zu gewährleisten, dass das genehmigte
Endlager Schacht Konrad für schwach- und mittelaktive Abfälle wie
angekündigt auch de facto bis 2019 in Betrieb genommen werden kann.

Die politischen Beschlüsse vor fast einem Jahr zum beschleunigten
Ausstieg aus der Kernkraft in Deutschland werden vom DAtF und seinen
Mitgliedern akzeptiert und mitgetragen. Ein wesentlicher Beitrag dazu
ist der zuverlässige Betrieb der verbliebenen Kernkraftwerke auf
höchstem internationalen Sicherheitsniveau und deren sichere,
kostengünstige und klimafreundliche Stromerzeugung. Der bisherige
Verlauf der EU-Stresstests hat eindrucksvoll die Ergebnisse des
nationalen Berichts für Deutschland bestätigt: Die deutschen Anlagen
haben ein deutlich höheres Sicherheitsniveau, als die vom Unfall am
11. März 2011 in Fukushima betroffenen Anlagen. Die deutschen
Kernkraftwerke verfügen danach über einen hohen Robustheitsgrad bei
Erdbeben, Hochwasser und extremen Wettersituationen, und gegen
Ereignisse wie Stromausfall, Ausfall der Kühlung und schwere
Störfälle ist ausreichende Vorsorge getroffen.

Hinweis für Redaktionen:

Die Rede des DAtF-Präsidenten Dr. Ralf Güldner ist unter
www.kernenergie.de abrufbar.

Pressekontakt:
Maik Luckow
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