Die Debatte der EKD-Synode über das Schwerpunktthema „Auf dem
Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“ wurde heute mit
Vorträgen und Erfahrungsberichten auf unterschiedliche Aspekte der aktuellen
friedensethischen Diskussion eröffnet. Dabei standen die Fragen im Zentrum, was
die Kirche zum Frieden in der Welt beitragen kann und wie friedvoll sie selbst
ist.
Der Kundgebungsentwurf, den der Friedensbeauftragte der EKD Renke Brahms
einbrachte, geht vom Vorrang des Zivilen und dem Weg der Gewaltfreiheit aus. Es
müsse darum gehen, so Brahms, „militärische Gewalt und kriegerische Mittel
Schritt für Schritt zu überwinden, den eindeutigen Schwerpunkt auf die
Prävention zu legen und dafür die notwendigen Mittel bereitzustellen und die
Forschung gerade im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung auszubauen.“
Die theologischen Grundlagen des Weges der Gewaltfreiheit fasste Landesbischof
Jochen Cornelius-Bundschuh in seinem theologischen Impuls zusammen: „Christus
ist unser Friede. Seine Liebe drängt uns, Frieden zu stiften.“ Mit Blick auf den
kirchlichen Beitrag zum Frieden in der Welt betonte er, eine große Stärke der
Kirche liege in ihrem Agieren innerhalb des Gemeinwesens. „Wir können dazu
beitragen, dass die Menschen sich nicht in segmentierte Welten zurückziehen,
sondern sich gemeinsam verantwortlich fühlen für den Frieden vor Ort und in der
Welt.“
Die weltweite Dimension der aktuellen Herausforderungen für den Frieden hatte
Irmgard Schwaetzer, die Präses der EKD-Synode, bereits in dem
friedenstheologischen Sammelband unterstrichen, der in Vorbereitung auf die
Synodentagung erschienen ist: „Die Überwindung von Krieg und Gewalt wird nur
gelingen, wenn wir einer internationalen Verteilungsgerechtigkeit näherkommen
und eine Wirtschaftsordnung entwickeln, in der die Interessen der Ärmsten
berücksichtigt werden. Dies wird nicht ohne einen veränderten und sorgsamen
Umgang mit den »Global Commons«, den globalen Gemeingütern, und den begrenzten
Ressourcen der Schöpfung gelingen. Die weltweite ökumenische Bewegung, die
»Pilgrimage of Justice and Peace«, gibt uns hierfür entscheidende Hinweise.“
Dresden, 11. November 2019
Pressestelle der EKD
Katharina Ratschko
Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz
eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 10. bis 13. November in
Dresden. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120
Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen
und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der
EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt
und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz
von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates
der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich
Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten
und unierten Landeskirchen. 21,1 Millionen evangelische Christinnen und Christen
in Deutschland gehören zu einer der rund 14.000 Kirchengemeinden.
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