Berlin – Jochen Flasbarth, Präsident des
Umweltbundesamts (UBA), hat den Biosprit E 10 gegen Kritiker
verteidigt. Die „pauschale Kritik ist nicht gerechtfertigt“, sagte
er dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Denn immerhin sei
durch die Nachhaltigkeitsverordnung für Agrartreibstoffe
sichergestellt, dass der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) über die
gesamte Lebensdauer – also von der Pflanze über die Produktion bis
hin zur Verbrennung im Motor – mindestens 35 Prozent unter dem
CO2-Ausstoß von konventionellem Sprit aus Erdöl liegen muss. Von 2017
an muss der Agrarsprit 50 Prozent weniger CO2 erreichen und 2018 dann
minus 60 Prozent. „Das ist schon beachtlich“, sagt der UBA-Präsident.
Außerdem weist Flasbarth darauf hin, dass es für den Import von Erdöl
oder Erdgas keine vergleichbaren Nachhaltigkeitsanforderungen gibt.
„Unser Kernproblem ist das Öl. Und zwar sowohl bezogen auf den
Klimaschutz als auch auf die Umweltzerstörung, die bei der
Ölförderung in Kauf genommen wird.“ Dass die Einführung von E 10
derzeit am Widerstand der Verbraucher scheitert, wundert Flasbarth
nicht. „E 10 darf nicht das Aspirin für den Klimaschutz im Verkehr
sein, sondern muss in eine verkehrspolitische Strategie eingebunden
sein.“
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