Pressemitteilung
Heute ist der internationale Plastic Bag Free Day – Deutsche
Umwelthilfe fordert Umweltminister Altmaier zur Einführung einer
Plastiktütenabgabe auf
Der weltweite Plastiktütenverbrauch steigt immer weiter an. Darauf
macht der internationale „Plastic Bag Free Day“ aufmerksam, der zur
Nutzung umweltfreundlicher Mehrweg-Tragetaschen ermuntert und die
Entstehung politischer Initiativen zum Umwelt- und Ressourcenschutz
fördern will. Vor dem Hintergrund des Aktionstages fordert die
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Bundesumweltminister Peter Altmaier
zur Einführung einer Plastiktütenabgabe in Höhe von 22 Cent auf. Der
„Plastic Bag Free Day“ wurde 2011 vom europäischen Netzwerk „Zero
Waste“ ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich durchgeführt.
„Allein in Deutschland werden in jeder Minute 10.000 Plastiktüten
verbraucht. Pro Jahr sind das mehr als fünf Milliarden Stück, die
aneinandergelegt 39 Mal die Erde umrunden würden! Die Bundesregierung
muss dieser Ressourcenverschwendung mit katastrophalen Auswirkungen
auf unsere Umwelt endlich ein Ende bereiten, vor allem weil
freiwillige Aktivitäten des Handels den Plastiktütenverbrauch bislang
kaum verringert haben“, kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch.
In Irland hat man das Problem bereits erkannt und eine
Plastiktüten-Abgabe in Höhe von 22 Cent eingeführt. Das Ergebnis: Der
Plastiktütenverbrauch sank von 328 auf aktuell 16 Stück pro Kopf und
Jahr. „Die Grüne Insel, aber auch viele benachbarte
EU-Mitgliedstaaten sind bereits weiter als Deutschland. In einzelnen
Regionen Großbritanniens gibt es eine Abgabepflicht für jede
verkaufte Plastiktüte, Dänemark verfügt über eine materialbasierte
Tütensteuer. Selbst Italien hat herkömmliche Plastiktüten verboten,
obwohl ein Artikel der EU-Verpackungsrichtlinie dies verbietet und
die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren
eingeleitet hat“, sagt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.
Auch die deutschen Bundesländer forderte die DUH auf, Maßnahmen
zur Verringerung des Plastiktütenverbrauches umzusetzen,
beispielsweise durch die Einführung einer Plastiktütenabgabe.
Besonders Berlin sei als Hauptstadt mit Vorbildfunktion gefragt und
könne sich an anderen Großstädten wie Los Angeles oder Mexico City
orientieren, die bereits auf verbindliche Regelungen zur Eindämmung
der Plastiktütenflut setzen. Um Verbraucher für wiederverwendbare
Mehrwegtragetaschen zu begeistern und sie gegenüber
Einweg-Plastiktüten zu sensibilisieren, hat die DUH 2012 das von der
Stiftung Naturschutz Berlin geförderte Projekt „Einweg-Plastik kommt
nicht in die Tüte“ ins Leben gerufen. Kostenlose Informationsflyer
und Poster sind im Internet unter http://www.duh.de/3715.html
verfügbar.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel. 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de
Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail:
eckold-hufeisen@duh.de