Drei Jahre nach Erdbeben in Nepal: Immer noch Krisenregion / Emilia Schüle engagiert sich als Botschafterin für Mädchen in Krisengebieten

Auch drei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in
Nepal sind die Menschen noch immer nicht zur Normalität
zurückgekehrt. Die Wiederaufbaumaßnahmen sind noch immer nicht
abgeschlossen. Die beiden aufeinanderfolgenden Beben im April und Mai
2015 kosteten mehr als 8.900 Menschen das Leben und zerstörten über
600.000 Häuser. „Immer noch leben Familien in Übergangsunterkünften,
teilweise unter schwierigen Bedingungen“, sagt Maike Röttger,
Geschäftsführerin von Plan International Deutschland. Verstärkte
Regenfälle, politische Unruhen und bevorstehende Wahlen haben den
Wiederaufbau zusätzlich erschwert. „Den Menschen stehen staatliche
Beihilfen zur Instandsetzung ihrer Häuser zu, doch es geht zu langsam
voran. Die zerstörten Schulen und Gebäude müssen dringend wieder
aufgebaut werden – und das möglichst erdbebensicher.“

Plan International fördert den Wiederaufbau und unterstützt die
Menschen vor Ort mit Schulungen zur Katastrophenvorsorge, um sie
möglichst gut auf erneute Erdbeben in der Region vorzubereiten.
Prominente Unterstützung erhält die Kinderhilfsorganisation dabei von
der jungen Schauspielerin Emilia Schüle, die sich seit einem Jahr als
Botschafterin für Mädchen in Krisenregionen bei Plan International
engagiert.

„Durch die Begegnung mit den betroffenen Familien habe ich
erfahren, was es bedeutet, den Schock der Katastrophe zu überwinden
und wieder nach vorne zu schauen“, sagt Emilia Schüle. „Die
Kinderhilfsorganisation gibt den Menschen Sicherheit und Vertrauen
zurück, zum Beispiel durch Schulungen zum Katastrophenschutz oder
psychosoziale Unterstützung. Aber auch die Regierung muss sich an
internationale Abmachungen halten und Schulen und Häuser
erdbebensicher instand setzen. Sonst bleibt für viele Menschen die
Rückkehr in ihr vertrautes Leben unmöglich.“

Emilia Schüle besuchte Anfang 2018 Wiederaufbau- und
Katastrophenschutz-Projekte im Distrikt Makwanpur in Nepal. Gemeinsam
mit Plan setzt sie sich dafür ein, dass Mädchen in Krisensituationen
geschützt und gestärkt werden. „Sehr berührt hat mich die Begegnung
mit einem Mädchen aus einem Bergdorf, das beim Spielen vor dem Haus
verschüttet wurde. Der Boden bebte so stark, dass es nicht vor der
einstürzenden Hauswand weglaufen konnte. Nur durch einen glücklichen
Zufall wurde es gerettet. Mithilfe von Plan hat das Mädchen es
geschafft, sein Trauma zu überwinden. Sie lebt heute in einer
Übergangsunterkunft in den Bergen. Ihre Familie hofft wie viele
andere auf die staatliche Beihilfe zum Wiederaufbau, damit sie bald
wieder in ihr altes Heimatdorf zurückkehren kann.“

Gerade in Krisenzeiten sind vor allem Mädchen in
Entwicklungsländern gefährdet. „Ihr Schutz und ihre psychosoziale
Betreuung sind uns ein besonderes Anliegen“, sagt Maike Röttger.
„Denn es sind vor allem Mädchen, die Opfer von Missbrauch werden, zum
Beispiel wenn sie von ihren Familien getrennt sind. Wir sorgen dafür,
dass sie Schutzräume erhalten, die ihnen einen Rückzugsort bieten und
die sie vor möglichen Übergriffen bewahren.“

Plan International ist seit vielen Jahren in Nepal tätig und hat
mit seinen Nothilfe- und Wiederaufbaumaßnahmen bisher über 290.000
Menschen erreicht. In den betroffenen Distrikten errichtete das
Hilfswerk über 300 Übergangsschulen für mehr als 21.000 Kinder.
Darüber hinaus wurden mehr als 830 Lehrkräfte geschult und 20 Schulen
gebaut. Dabei konnte Plan International seine langjährigen
Erfahrungen mit den Auswirkungen von Katastrophen weltweit
einbringen. Eine spezielle Konstruktionsweise, basierend auf Plans
Knowhow in Erdbebenregionen, ermöglichte den Bau von Schulen, die
deutlich weniger einsturzgefährdet sind.

Pressekontakt:
Fotos und weitere Informationen: Plan International Deutschland e.V.,
Kommunikation, Bramfelder Str. 70, 22305 Hamburg
– Sabine Marxen, Leiterin des Presseteams, Tel. 040 61140-278
– Barbara Wessel, Pressereferentin, Tel. 040 61140-204
– presse@plan.de

Original-Content von: Plan International Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell