Eine Chance auf ein Zeichen für Neutralität und Humanität

In der Sitzung des Bezirksrats
Ahlem-Badenstedt-Davenstedt der Landeshauptstadt Hannover am 14.03.19
wird ein Antrag des Vertreters der Piratenpartei, Siegfried Egyptien,
behandelt, der die Benennung eines Grünweges auf „Neutral-Moresnet“
vorsieht. [1] Die Benennung von Straßen und Wegen liegt in
Niedersachsen in der Kompetenz des Gremiums, in desen
Verwaltungsgebiet diese liegen. Der Bezirksrat hat also die
Gelegenheit, abschließend ein Zeichen für Frieden und Versöhnung zu
setzen.

„Das historische Gebiet „Neutral-Moresnet“ entstand bei der
Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress nach dem napoleonischen
Erdbeben. Es existierte völkerrechtlich von 1816 bis 1919 und steht
somit für eine im westlichen Mitteleuropa des 19. und 20.
Jahrhunderts vollkommen atypische Ära eines fast einhundertjährigen
Friedens,“ führt Egyptien aus. „Es war ein Gebiet mit großem
Vorkommen von Galmei (Zinkspat), einem damalig wertvollen Mineral.
Daher eignet sich dieser Weg besonders für eine derartige Benennung,
weil von ihm verschiedene Straßen mit erdgeschichtlichen oder
geologischen Bezeichnungen wie „Malmweg“ oder „Granitweg“ abgehen.“

Auch die europäische Komponente muss in der heutigen Zeit einer
immer weiter um sich greifenden Nationalisierung beachtet werden.

„Mit der nördlichen Grenze am Treffpunkt des heutigen Landes
Nordrhein-Westfalen, der niederländischen Provinz Limburg und aus
Belgien der französischsprachigen Provinz „Wallonie“ und der
südlichen Grenze an der alten Heerstraße von Köln nach Lüttich, über
die der europäische Ost-West-Verkehr zwischen den Metropolen St.
Petersburg und Moskau im Osten über Hannover Richtung Paris und
Madrid bzw. Brüssel, Antwerpen und London abgewickelt wurde, war es
schon damals so etwas wie der Mittelpunkt Europas. Dass es
eigenständig und neutral bis zum Beginn des 1. Weltkriegs überstanden
hat, ist ein Wunder für sich,“ führt Egyptien weiter aus. „Die
Neutralität dieses Gebiets, seine Funktion als „Sicherer Hafen“ für
Kriegsdienstverweigerer und alleinerziehende Mütter aus Deutschland,
Belgien und den Niederlanden, sind Inhalte, die den Beschluss des
Rates, sich für die Stadt Hannover zum „Sicheren Hafen“ für
Geflüchtete zu bekennen [2], fortführen. Dies kann der Bezirksrat
nicht ignorieren.“

[1] Beschlussdrucksache 15-0269/2019 http://ots.de/9LnYr5
[2] Beschlussdrucksache 2895-2018N1 http://ots.de/MqEoi3

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Thomas Ganskow
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