Mit der neuen Länderliste setzt das BMZ einen weiteren Punkt im Koalitionsvertrag um, nämlich in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit im Kontext der europäischen und internationalen Arbeitsteilung mit einer begrenzten Anzahl von Kooperationsländern zusammenzuarbeiten. Zukünftig soll statt mit 58 zu Beginn der Legislaturperiode nur noch mit 50 Entwicklungsländern mit bilateralem Länderprogramm und dem vollem Spektrum der Instrumente der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit kooperiert werden. Die im Koalitionsvertrag genannten Kriterien für die Zusammenarbeit (gute Regierungsführung, Armut und Bedürftigkeit, Signifikanz unserer Hilfe, Gefahrenquellen und strategische Partnerschaften) wurden bei der Anpassung der Länderliste genutzt. Politische Bewertungen (unter anderem Menschenrechte, globale öffentliche Güter, besondere Behandlung von fragilen und Post-Konflikt-Staaten, deutsche Interessen und Aspekte der EU-Arbeitsteilung) flossen in die Entscheidungsfindung ebenfalls ein.
Minister Niebel: „Mit der Beibehaltung einer Gruppe von Kooperationsländern, mit denen regional und thematisch fokussiert und differenziert zusammengearbeitet werden soll, wird das BMZ auch der im Koalitionsvertrag geforderten Berücksichtigung von Flexibilität gerecht. Das BMZ ist damit auch im Hinblick auf die zunehmende Ausdifferenzierung unter den Kooperationsländern reaktionsfähiger.“
Für fünf sogenannte Globale Entwicklungspartner Deutschlands (Brasilien, Indien, Mexiko, Indonesien, Südafrika) hat das BMZ zudem ein Konzept entwickelt, das die Zusammenarbeit mit ihnen auf eine neue Grundlage stellt („BMZ-Konzept der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit globalen Entwicklungspartnern“ als Teil des umfassenden Konzepts der Bundesregierung, das unter der Federführung des Auswärtigen Amts in Arbeit ist). Mit den Anpassungen der Länderliste einher geht auch die Graduierung einiger Mitteleinkommensländer, so dass mehr Haushaltsmittel für die ärmeren Partnerländer zur Verfügung stehen werden.
Niebel: „Mit der neuen Länderliste wird die politische Steuerungsfähigkeit gestärkt und sie erhöht den Fokus auf die Entwicklungsländer, wo es am meisten Wirkung erzielen kann.“
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