Die Tatsache der Evolution kratzt natürlich an der religiösen Lehre der Gottesebenbildlichkeit („Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ 1. Mose 1,26f. LUT).
Sie nagt zugleich am allgegenwärtigen Speziesismus (der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Art, analog zu Rassismus oder Sexismus).
Nicht zuletzt widerspricht sie dem Kreationismus, der Wahnvorstellung, dass das Leben im Universum, ja das Universum selbst, durch magisches Eingreifen einer Schöpfergottheit entstanden sei, die in den letzten Jahren in den abrahamitischen Varianten (wie im 1. Buch Mose beschrieben) eine Renaissance erlebt.
Fakt ist jedoch: Menschen sind Trockennasenaffen, Säugetiere, Wirbeltiere – Tiere wie andere auch.
Doch während kaum jemand sich über den diffamierenden Bildzeitungstitel „Wir sind Papst“ echauffiert hat (auch wenn die Vorstellung angesichts dessen, was Ratzinger seither so von sich gegeben hat, mittlerweile manchem, der sich damit identifiziert haben mag, peinlich sein dürfte), ruft die schlichte Tatsachenaussage „wir sind Affen“ bei vielen Empörung hervor.
Es gibt jedoch kein ethisch relevantes Merkmal, das alle Menschen von allen anderen Tieren unterscheidet, trotz aller Bemühungen von Theisten und Speziesisten eines zu finden. Vor etwa 52 Millionen Jahren begannen die Vorfahren der heutigen Primaten und damit der Menschen, in sozialen Gruppen zu leben. „Wird es da nicht langsam Zeit, der biologischen Evolution eine intellektuelle und ethische Evolution folgen zu lassen“, so Stößer, „und die Religion sowie alle anderen aberwitzigen Vorstellungen (inklusive Speziesismus) abzuschaffen – auch wenn das manchem –Herrentier– nicht gefallen mag?“
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