Der Ministerpräsident ist am Montag
erneut mit Informationen vorgeprescht, die eigentlich die
Kultusministerin selbst präsentieren wollte: Bei seiner
Bürgersprechstunde hatte Bouffier online erste Einzelheiten der G
8-Reform verraten, was wohl der Grund dafür war, dass Beer gestern
völlig überstürzt eine Pressekonferenz einberufen hat.
Ein Blick in Beers Paket schürt neue Hoffnung: Der Schultag von G
8-Schülern soll, einschließlich Hausaufgaben, um 16 Uhr enden. Das
klingt gut. Muss sich aber in der Realität erstmal bewahrheiten. Was
sich aber nicht wegreformieren lässt, ist das problematische Hin und
Her zwischen G 8 und G 9. An den Modellschulen, die künftig beides
unter einem Dach anbieten sollen, müssen die Lehrer zwischen G 8- und
G 9-Lehrplänen wechseln, je nachdem ob sie gerade eine Turbo-Klasse
oder eine G 9-Klasse unterrichten, was nicht überall gut klappt.
Schwierigkeiten bereitet vielerorts auch der große Altersunterschied,
der sich in der Oberstufe in den einzelnen Jahrgangsstufen
manifestiert. Hier sitzen 15-Jährige neben 18-Jährigen, die sich auf
einer komplett anderen Entwicklungsstufen befinden. Sehr
unterschiedlich könnte auch der Wissensstand am Ende der Mittelstufe
ausfallen, wenn die Schulen künftig die Lerninhalte zum Teil selbst
bestimmen.
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