Frankfurter Neue Presse: Die allgegenwärtige Terror-Gefahr. Leitartikel von Dr. Dieter Sattler.

Nun kehrte die Erinnerung schlagartig
zurück, wie knapp auch Deutschland schon mehrmals verheerenden
Bombenanschlägen entgangen ist. Wir erinnern uns an die Bombe, die am
31. Juli 2006 im Regionalzug zwischen Aachen und Hamm entdeckt wurde.
Sie war nur wegen eines technischen Defektes nicht explodiert. Wir
erinnern uns an die im September 2007 aufgeflogenen Sauerland-Bomber,
die zu allem bereit waren, und an den vor zwölf Jahren vereitelten
Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt.

Wir hatten mit Otto Schily (SPD) und Wolfgang Schäuble (CDU) einst
Bundesinnenminister, die in der Öffentlichkeit fast täglich auf die
Terror-Gefahr hinwiesen und für manchen Geschmack fast etwas zu viel
Alarmstimmung verbreiteten. Die Nachfolger Thomas de Maizière (CDU)
und der jetzt amtierende Hans-Peter Friedrich haben das als
Innenminister so zurückgefahren, dass es manchem schon wieder zu
leise geworden ist.

Aber wichtiger als tägliche Warnungen in der Öffentlichkeit ist
die harte Ermittlungsarbeit hinter den Kulissen. Und hier ist nur zu
hoffen, dass den Hunderten vielleicht Tausenden gewaltbereiten
Islamisten, so sie denn schon nicht ausgewiesen werden könnten,
zumindest genau auf die Finger geschaut wird. Für viele von ihnen
zählt der Glaube alles, viele Menschenleben – und noch dazu die von
„Ungläubigen“ – nichts.

Und diese Erkenntnisarbeit müssen die Sicherheitsbehörden leisten,
ohne die Umtriebe von politisch Rechts- oder Linksradikalen zu
vernachlässigen, wie es aber leider bei der Nicht-Aufklärung der
NSU-Morde geschehen ist.

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