Innenminister Thomas de Maizière wettert
plötzlich gegen Pegida, deren rechtsextreme Anhänger und warnt alle,
die diesen „Rattenfängern“ folgen. Ein wenig spricht er da zu sich
selbst. Schließlich ist der Christdemokrat mit seiner bisherigen
Flüchtlingspolitik teilweise jenen hinterher gelaufen, die
Flüchtlinge lieber von diesem Land fernhalten wollen. Es sind noch
viel mehr Kehrtwenden dieser Art nötig, um die Flüchtlingskrise im
Sinne eines weltoffenen und toleranten Europas zu lösen. Die
vielbeschworene Bürgergesellschaft muss viel mehr unternehmen als
bisher. Viele Kölner haben es am Wochenende verpasst, ein Zeichen zu
setzten. Mit einer deutlich höheren Wahlbeteiligung hätten sie
mühelos Flagge zeigen können. Viel mehr Politiker müssen zudem wie
Thomas de Maizière deutliche Worte finden gegen Rechtsextreme und
Rechtspopulisten. Vor allem müssen sie endlich Antworten geben, wie
die vielen Flüchtlinge integriert werden sollen, statt über Zäune und
Transitzonen zu schwadronieren.
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