FT: Das Geld gehört den Versicherten

Zu den Milliarden-Überschüssen der
Krankenkassen. Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Dieser
Spruch gilt auch für die Krankenkassen und den Gesundheitsfonds.
Weil die Konjunktur derzeit brummt und die Zahl der Beschäftigten
steigt, schwimmen die Kassen im Geld. Doch die nächste „Notzeit“,
in der wieder Löcher gestopft werden müssen, kommt bestimmt.
Pharmaindustrie, Kassenärzte, ja sogar der Finanzminister – alle
stehen Schlange und halten die Hand auf, um sich am großen
Kuchen zu bedienen. Es ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich
die Milliardenreserve in Luft aufgelöst hat und die Erfolg
versprechenden Sparreformen der Bundesregierung durch das
Raubrittertum von Interessengruppen ad absurdum geführt werden. Vor
diesem Hintergrund ist der Vorschlag von Schleswig-Holsteins
Gesundheitsminister Heiner Garg überzeugend: Das Geld gehört den
Versicherten, und wenn es schon nicht sicher beim Staat
zwischengeparkt werden kann, muss es an die Kassenmitglieder
zurückgegeben werden. Zum Beispiel durch den Verzicht auf die
Praxisgebühr. Die wurde von den Kassenärzten schon immer
abgelehnt, weil sie Mediziner zu Geldeintreibern der Krankenkassen
degradiert. Selbst die Kassen räumen inzwischen ein, dass von
der Praxisgebühr keine positive Steuerungswirkung ausgeht. Bei den
Bürgern ist dieses Geld gut aufgehoben: Ihr Sparverhalten ist
besser als das des Staates. von Margret Kiosz

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