G7 Gipfel: Plan International fordert Bildung und Schutz für Mädchen in Kriegs- und Krisenregionen

62 Millionen Kinder auf der Welt gehen in Folge
von langanhaltenden Konflikten oder Krisen nicht zur Schule. Für
Mädchen ist das Risiko ohne Bildung aufzuwachsen sogar 2,5 Mal höher,
wenn sie in solchen Kontexten leben. Plan International fordert die
Staats- und Regierungschefs der G7 deshalb auf, sich mit einer
Deklaration für die Stärkung von Mädchen in Not- und
Krisensituationen einzusetzen – durch politische und finanzielle
Verpflichtungen. Der G7-Gipfel am 8. und 9. Juni in Kanada steht in
diesem Jahr im Zeichen der Gleichberechtigung und Stärkung von
Mädchen und Frauen. Ein zentraler Aspekt ist das Thema Bildung, denn
Mädchen haben in vielen Ländern noch immer keinen Zugang dazu.
Besonders drastisch ist die Situation in Krisenregionen.

„Die G7-Staaten haben jetzt die Chance, den globalen Blick auf ein
weitgehend vernachlässigtes Thema zu lenken: Mädchen in
Krisensituationen. Die verheerende Kombination aus alters- und
geschlechterspezifischer Diskriminierung, langanhaltenden Krisen und
knappen finanziellen Ressourcen erfordert dringend klare politische
und finanzielle Zusagen“, sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von
Plan International Deutschland.

Bildungsprogramme in Krisenregionen sind meist auf Kurzfristigkeit
angelegt, chronisch unterfinanziert und in Zeiten von Krisen und
Konflikten meist die ersten, die ausgesetzt, und die letzten, die
wieder aufgenommen werden. In den vergangenen Jahren sind weniger als
zwei Prozent der weltweiten finanziellen Mittel für humanitäre Hilfe
in Bildungsinitiativen geflossen. „Eine ausreichende Finanzierung ist
jedoch entscheidend, um das Menschenrecht auf Bildung auch für
Mädchen zu verwirklichen“, betont Maike Röttger. Mit der Deklaration
muss sich die G7 verpflichten, innerhalb der nächsten drei Jahre
zusätzliche 1,3 Milliarden US-Dollar für internationale
Bildungsprogramme bereitzustellen, einschließlich der Globalen
Partnerschaft für Bildung (GPE) und des Fonds– Education Cannot Wait
(ECW). Der Fokus muss dabei auf Mädchen in Krisenregionen liegen.

Humanitäre Krisen werden zunehmend komplexer und dauern immer
länger an. Betroffene Familien sind im Schnitt 26 Jahre lang auf der
Flucht – als Flüchtlinge im Ausland oder als Binnenvertriebene im
eigenen Land. Für Mädchen sind die Folgen verheerend. Mangelnder
Zugang zu Bildung macht sie in derartigen Situationen noch
verletzlicher für gravierende Menschenrechtsverletzungen wie
Zwangsverheiratung, ungewollte frühe Schwangerschaft, sexualisierte
und andere Formen von Gewalt, Zwangsprostitution und Menschenhandel.

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