Kirsten Tackmann: System der Futtermittelproduktion in seinen Grundfesten erschüttert

„Es ist schockierend, mit welch krimineller Energie
augenscheinlich in einigen Bereichen der Futtermittelindustrie
gearbeitet wird. Das hat verheerende Wirkungen, weil sie unterdessen
ein fester Bestandteil einer eher industriell organisierten,
arbeitsteiligen Landwirtschaft ist“, so Kirsten Tackmann zu den immer
neuen Details über den Dioxin-Skandal. Die agrarpolitische Sprecherin
der Fraktion DIE LINKE fährt fort:

„Tag für Tag werden neue Absurditäten des Dioxin-Skandals bekannt.
Die katastrophalen Zustände erinnern an die Zeit der BSE-Krise und
zeigen, dass das System der Futtermittelproduktion in seinen
Grundfesten erschüttert ist. Vermutlich werden schon länger billige
Industriefette über die Futtermittelherstellung vergoldet. Die ersten
betriebseigenen Dioxinfunde stammen anscheinend bereits aus dem
Frühjahr 2010, doch erst kurz vor Silvester haben die zuständigen
Behörden davon erfahren. Freiwillige Eigenkontrollen haben als
Frühwarnsystem genauso versagt wie die staatliche Lebens- und
Futtermittelüberwachung. Der Gesetzgeber muss jetzt zwingend
Regelungslücken schließen.

Wahrscheinlich ist der aktuelle Skandal nur die Spitze des
Eisberges. Fehler in diesem System können nur mit System bekämpft
werden. DIE LINKE fordert daher einen grundsätzlichen
Paradigmenwechsel in der Lebens- und Futtermittelüberwachung. Ein
dichtes Netz behördlicher Kontrollen könnte wirksam ergänzt werden
durch ein unabhängiges, lückenloses Zertifizierungssystem vom Acker
bis zum Teller. Bei besonders risikobehafteten Betrieben müssen
Kontrollen deutlich erhöht und Kontrollbefugnisse ausgeweitet werden,
zudem ist generell mehr Kontrollpersonal notwendig.“

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Hendrik Thalheim
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