Zehn Jahre nach dem Bekanntwerden des Spendenskandals
der Kölner SPD hat sich der damalige Fraktionsvorsitzende Norbert
Rüther erstmals in einem Zeitungsinterview zu den Ereignissen
geäußert. „Ich habe die Verschleierung von Parteispenden zugelassen,
das war meine ganz persönliche Schuld“, sagt der 61-Jährige in einem
Interview dem Kölner Stadt-Anzeiger (Donnerstag). Die Motivation sei
„eine Mischung aus politischem Größenwahn und Abenteurertum“ gewesen.
Die Offenlegung des Spendensystems sei für ihn „eine Art innere
Erlösung“ gewesen, sagt Rüther. „Mir half meine Gewissheit, dass ich
zwar gegen das Parteiengesetz verstoßen, aber nie in die eigene
Tasche gewirtschaftet hatte.“ Rüther saß drei Monate in
Untersuchungshaft, wurde in einem ersten Prozess freigesprochen, in
einem zweiten Verfahren zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Rüther
arbeitet heute als Psychiater in einer Klinik in Wissen.
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