Kölner Stadt-Anzeiger: Kritik an Otto Schilys Aussage im NSU-Untersuchungsausschuss FDP-MdB Kurth: Da der frühere Innenminister wenig erinnert, bleibt unklar, wofür er Verantwortung übernimmt

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth hat den
Auftritt des früheren Bundesinnenmi-nisters Otto Schily (SPD) im
NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages kritisiert. Mit Blick auf
ein schon vor längerer Zeit erschienenes Zeitungsinterview Schilys,
in dem er sich erstmals reumütig gezeigt hatte, sagte Kurth dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe): „Schily hatte bereits
vorher Verantwortung übernommen. Es stellt sich aber die Frage: Für
was eigentlich konkret? Da er wenig weiß und erinnert, bleibt uns
dies weiter unklar.“ Der Ex-Minister hatte erklärt, er übernehme eine
politische Mitverantwortung dafür, dass der Nationalsozialistische
Untergrund nicht früher entdeckt wurde. Die Verantwortung für die
Fehleinschätzung hinsichtlich des Nagelbombenattentats in der Kölner
Keupstraße im Juni 2004 wies er jedoch dem Lagezentrum seines
Ministeriums zu. Im Übrigen fehlte Schily meist die Erinnerung.

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