Der verteidigungspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hat die hohe Abbrecherquote
bei freiwillig Wehrdienstleistenden in der Bundeswehr beklagt und
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) zum Handeln
aufgefordert. „Man kann bei einer Abbrecherquote von 30 Prozent nicht
mehr behaupten, das sei normal und die jungen Leute hätten falsche
Vorstellungen – so wie es der Minister tut“, sagte er dem „Kölner
Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe). Vielmehr müssten die Bundeswehr
und de Maizière sicherstellen, dass die jungen Leute mit den
richtigen Vorstellungen angeworben würden und ein klares Bild von
der Bundeswehr bekämen. „Das hin und wieder schräge und unglückliche
Werbekonzept lädt möglicherweise gerade die Falschen ein“, so Arnold.
„Der Minister sollte dafür sorgen, dass der Soldatenberuf als das
dargestellt wird, was er ist: nämlich kein Abenteuer.“ Die Truppe
wirbt mit dem Slogan „Wir. Dienen. Deutschland.“ Für die
Nachwuchsgewinnung standen ihr 2012 rund 29 Millionen Euro zur
Verfügung. 2011 waren es bloß 16 Millionen Euro gewesen. Der
SPD-Politiker kritisierte zudem die Art der Ausbildung. Man könne
nicht weiter machen wie mit Wehrpflichtigen. „Man muss den Dienst so
organisieren, dass die jungen Leute gefordert sind und am Freitag
nach Hause fahren in dem Bewusstsein, sie haben was geleistet und
gelernt“, mahnte er. Es gebe noch zu viel Leerlauf. Das
Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass die
Abbrecherquote von 27 auf 30,4 Prozent gestiegen sei. Der
Verteidigungsminister hatte bereits vor einigen Monaten erklärt,
manche kämen mit offenbar verfehlten Erwartungen zu den
Streitkräften.
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