Kölner Stadt-Anzeiger: Bamberger Erzbischof verteidigt umstrittenes Ökumene-Schreiben an den Vatikan – „Das war kein Brandbrief“

Im Streit der katholischen deutschen Bischöfe über
die Ökumene hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sein
Hilfsersuchen an den Vatikan verteidigt. „Das war kein
unsolidarischer Brief. Es war kein Brandbrief und kein
Verweigerungsbrief, dem es darum geht zu verhindern, dass
evangelische Christen in konfessionsverschiedenen Ehen zur Kommunion
gehen dürfen“, sagte Schick dem „Kölner Stadt-Anzeiger“
(Montag-Ausgabe). Vielmehr sei er mit einigen Bischöfen der Ansicht,
„dass Antworten aus Rom auf einige Fragen grundsätzlicher Art für uns
alle wichtig wären“. Es gehe zum Beispiel um die Frage, wie weit die
Kompetenzen einer Bischofskonferenz reichten in Angelegenheiten, die
die ganze Kirche angehen, und wer eigentlich die Texte des Zweiten
Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) und das Kirchenrecht
verbindlich interpretieren könne. Für sich persönlich bestritt
Schick, die Klärung der offenen Fragen an der Bischofskonferenz und
deren Vorsitzendem, Kardinal Reinhard Marx, vorbei gesucht zu haben.
„Habe ich nicht! Mir ging es nie darum, gegen etwas oder gegen
jemanden zu sein. Es ist ein vertraulicher Brief mit Fragen an
Mitarbeiter des Papstes in Rom, dem die Einheit im Glauben, der
Verkündigung, der Liturgie und der Disziplin aufgetragen ist. Nach
meinem Kenntnisstand sollte der Vorsitzende zeitgleich informiert
werden.“ Er räumte aber ein, dass er aufgrund einer erst am Samstag
beendeten Irak-Reise „noch viel zu wenig über die Geschehnisse“
wisse. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte der
Kölner Kardinal Rainer Woelki Marx schriftlich mit Datum vom 23. März
über den tags zuvor nach Rom gesandten Brief informiert. Marx
antwortete darauf am 4. April mit einem Rundschreiben an alle
deutschen Bischöfe.

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell