Lausitzer Rundschau: Die Weisheit der Massen

Internetlexikon Wikipedia wird zehn Jahre alt

Wann genau war eigentlich der Siebenjährige Krieg?
Und wer hat den entscheidenden Elfer für Deutschland im Endspiel der
Fußball-WM 1990 geschossen? Jeder kennt solche Fragen – und weiß
inzwischen auch, wo er die Antworten findet: bei Wikipedia. Das
Online-Lexikon ist innerhalb von nur zehn Jahren zur größten
Wissenssammlung der Welt gewachsen. Während selbst der 30-bändige
Brockhaus nur 300 000 Begriffe erklärte, sind es aktuell alleine in
der deutschen Wikipedia-Ausgabe fast 1,2Millionen – Tendenz
steigend. Das Online-Lexikon war 2001 eines der ersten Projekte des
vielbeschworenen Mitmach-Internets „Web 2.0“. Jeder kann Einträge
erstellen oder bearbeiten – die Kontrolle übernimmt die
Netz-Gemeinschaft. Und so funktioniert es heute noch. Trotz einiger
Pannen – ein Spaßvogel dichtete zum Beispiel Verteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg zwei neue Vornamen an – ist Wikipedia auch
in der Wissenschaft als Quelle anerkannt. Ein Erfolg für die vielen
Nutzer, die das Nachschlagewerk in ihrer Freizeit pflegen, ohne dafür
einen Cent zu kassieren. Den auch sonst niemand an Wikipedia
verdient, wird es doch von einem gemeinnützigen Verein getragen –
ganz ohne Werbung. Wikipedia beweist, dass die Weisheit der Massen
funktioniert und nicht mehr wegzudenken ist aus unserem Alltag.
Trotzdem sollte jeder Einzelne nicht aufhören, weiter zu denken.

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