Lausitzer Rundschau: Ein schicksalhafter Augenblick Zum Busunglück auf der A 9

Wenn Menschen bei einem Unfall sterben, hoffen
Angehörige, dass die Ursache für ihren Tod fassbar wird. Wer hat
Schuld? Was war technisch nicht in Ordnung? Welche Vorschrift wurde
missachtet? Im Fall der 18 Menschen, die auf der A 9 in einem
Reisebus verbrannten, haben die Hinterbliebenen vergeblich auf solche
Erklärungen gewartet. In einem kurzen Augenblick, so die
Unfallanalyse, kam einfach zu vieles zusammen: Ein Moment der
Unachtsamkeit des Fahrers, Aufprall auf einen Sattelschlepper,
Batterie-Kurzschluss, ein durch den Aufprall gerissener
Treibstofftank. Wäre kein Sattelschlepper vor dem Bus gewesen,
sondern ein kleineres Fahrzeug, hätte es keinen Kurzschluss gegeben,
hätte der Benzintank gehalten – jeder einzelne Punkt hätte zu einem
anderen Unfallende führen können. Was auf der A 9 geschah, war
schicksalhaft. Das anzunehmen fällt schwer in einer Welt, die
technisch immer ausgefeilter und kontrollierbarer scheint. Den
Hinterbliebenen bleibt nur die Trauer.

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