Cottbus. Nach anderthalb Wochen im Amt fordert der
neue Domowina-Vorsitzende David Statnik eine bessere Mitbestimmung
für die 60 000 Sorben/Wenden in der Lausitz. „Wir wollen ein Recht
auf Verbandsklage“, erklärt Statnik in einem Interview für die in
Cottbus erscheinende „Lausitzer Rundschau“ (Donnerstag). Damit würde
die Einflussnahme auf politische Entscheidungen über die bisherige
beratende Funktion durch die Sorbenräte der Landtage in Brandenburg
und Sachsen hinausgehen. „Die Verbandklage wird bisher bereits
Umweltverbänden zugestanden. Es muss uns gelingen, dieses Recht auch
für uns zu etablieren“, betont der 27-jährige Domowina-Chef.
In der gegenwärtigen Domowina-Zukunftsdebatte will Statnik vor
allem klären, „wie es mit der Bildung über unser Witaj-Projekt
hinaus weitergehen soll“. Gegenüber der Zeitung sagte er,
entscheidend sei, „dass viele Interessenten unsere Sprache lernen und
damit an unserer Kultur teilhaben“. Ob damit auch sorbische Identität
geschaffen und vertieft werden soll, kommentiert Statnik mit den
Worten: „Was im Kindergarten anfängt, muss in der Jugend
weitergeführt werden, und kann aus Witaj-Kindern letztlich
Witaj-Eltern machen.“ Eine Kultur lebe in erster Linie durch ihre
Sprache. „Mein Ziel ist es, dass sich meine Kinder und Enkel sorbisch
unterhalten können. Ja, ich möchte, dass meine Kinder wie ich
sorbisch träumen.“
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de