Lausitzer Rundschau: Schwere Belastungsprobe

Die Suche nach dem Polizisten-Mörder geht ins zweite Jahr

Der noch unaufgeklärte Fall des ermordeten
Polizisten aus Lauchhammer ist eine extreme Belastungsprobe für alle
Beteiligten. Da sind zunächst die Hinterbliebenen von Steffen Meyer
zu nennen, die noch immer in quälender Ungewissheit leben müssen.
Dann sind da die Ermittler, die in diesem Fall ja nicht nur Ermittler
sind, sondern auch Kollegen. Mehr als hundert Vernehmungen hatten sie
bis jetzt zu führen mit Zeugen und Verdächtigen, mehr als tausend
Hinweise abzuarbeiten. In dem Maße, in dem sich der betriebene
finanzielle und zeitliche Aufwand samt der Fahndungsaufrufe und
Suchhund-Einsätze vergrößert, lastet ein immer größerer öffentlicher
Erwartungsdruck auf ihnen. Schließlich ist da noch die Justiz. Die
Richterin am Amtsgericht, die Donnerstag den Haftantrag gegen einen
Hauptverdächtigen abgelehnt hat, wird sich ihre Entscheidung nicht
leicht gemacht haben. Wusste sie doch, dass sich der Mann weiter frei
bewegen kann und dass dies die Tätersuche nicht leichter macht.
Andererseits muss eine Einweisung ins Gefängnis als massiver Eingriff
in die Persönlichkeitsrechte eines Menschen gut begründet sein. Mut
macht in dieser schwierigen Lage die Beharrlichkeit der Ermittler,
die den Kreis um die Täter immer enger ziehen.

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