LVZ: BND-Präsident räumt in Teppich-Affäre Transport eines zweiten Teppichs ein / Transport des Niebel-Teppichs war BND-Idee

In der so genannten „Teppich-Affäre“ gerät nach
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel zunehmend auch der Präsident
des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, ins
Blickfeld. In seiner 16 Punkte umfassenden dienstlichen Erklärung zur
Transportgeschichte eines in Kabul von Niebel erworbenen Teppichs im
Wert von 1400 Dollar räumt Schindler, nach einem Bericht der
„Leipziger Volkszeitung“ (Sonnabend-Ausgabe), ein, am 17. Mai auch
einen eigenen Teppich an Bord des BND-eigenen Jets transportiert zu
haben. Nach der Feststellung, dass er, Schindler, angenommen habe, es
handele sich bei Niebels Webware um ein Gastgeschenk, schreibt
Schindler: „So habe ich ebenfalls einen Teppich als Geschenk
erhalten, den ich nicht behalten habe, sondern im BND abgegeben
habe.“ Allerdings, so betont Schindler nun, gehe er nach Tagen der
Recherche mittlerweile „jetzt davon aus, dass die Mitarbeiter der
Residentur in Kabul wussten, dass der Teppich privat gekauft wurde
(lebensnah)“. Die Transportangelegenheit von Niebels Teppich sei im
übrigen eine BND-Idee gewesen. Bei Schindlers Afghanistan-Reise habe
ein Delegationsmitglied der BND-Gruppe mit einer BND-Mitarbeiterin an
der Kabuler Botschaft gesprochen. „Im Verlauf dieses Gesprächs hat
diese Angehörige meiner Delegation die Idee entwickelt, den Teppich
in die Dienstmaschine mit nach Deutschland zu nehmen.“ Dass diese
Idee von BND-Seite entwickelt worden sei lasse sich, so der
BND-Präsident „nur dadurch erklären, dass diese Mitarbeiterin ein
persönliches Kennverhältnis zu einem Referenten des BMZ hat, dass ich
nicht beurteilen kann (Helfersyndrom)“.

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