LVZ: CDU-Bundesvorstand und Fraktionschef Mohring zu Minuswerten für die Union: CDU müsse erkennbarer und glaubwürdiger, aber nicht grüner werden

Angesichts der neuen dramatisch schlechten
Umfragewerte für die Union (bei Forsa 30 Prozent, minus 3) hat
CDU-Bundesvorstandsmitglied Mike Mohring, der auch CDU-Fraktionschef
in Thüringen ist, der Parteivorsitzenden und Kanzlerin vorgehalten,
mit ihrer Politik die Union in den letzten Monaten wenig erkennbar
gemacht zu haben. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“
(Donnerstag-Ausgabe) sagte Mohring, der als einer der Wortführer der
konservativen Gruppe innerhalb der Union gilt: „Der Herbst der
Entscheidungen war als strategischer Ansatz grundsätzlich richtig,
weil mit der besseren Erkennbarkeit auch die Umfragewerte stiegen.
Diese Erkennbarkeit hat aber an diversen Punkten ersichtlich
gelitten.“

Erkennbarkeit könne man aber nicht unbedingt dadurch wieder
herstellen, „indem man geräumte Gräben verteidigt, sondern Themen
neu setzt“, mahnte Mohring. Die Kanzlerin sollte sich ermutigt
fühlen, diesen Weg der Erkennbarkeit zu gehen. „Erkennbarkeit ist
auch eine Frage der Glaubwürdigkeit. Versucht die CDU, grüner als die
Grünen und sozialer als die SPD zu sein, kann sie nicht gewinnen“,
meinte der CDU-Politiker. In diesem Zusammenhang verteidigte er die
bisherige Positionierung der Union zur Kernenergie als
Brückentechnologie. „Wir wollen diese Brücke sicherer machen und
schneller über sie gehen, aber nicht einfach von ihr herunter
springen.“

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