Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki ist mit seinem
am Sonnabend bevorstehenden 60. Geburtstag nicht nur zu einer
gewissen Lebensreife gelangt, sondern auch zur vorgeburtstäglichen
Selbstkritik bereit. In einem Gespräch mit der „Leipziger
Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe) gab Kubicki Antwort auf die Frage,
welches seiner spektakulären öffentlichen Urteile, Zitate oder welche
(Ab-)Qualifizierung eigener Parteifreunde er gerne aus den Archiven
tilgen würde: „Zurücknehmen würde ich das Zitat, dass die FDP als
Marke generell verschissen hat. Das war damals ja nur eine punktuelle
Beschreibung, die aber seitdem immer wieder gern zeitlos gegen meine
Partei verwendet wird.“ Überraschend plural äußerte sich Kubicki auf
die Frage, wer für ihn die größten lebenden aktiven deutschen
Politiker sind: Die „größte Hochachtung“ habe er vor „Peer Steinbrück
und Norbert Lammert“. Zur Begründung für die Wahl des möglichen
SPD-Kanzlerkandidaten und des amtierenden CDU-Bundestagspräsidenten
meinte Kubicki: „Weil sie die Größe haben, ihre Meinung auch gegen
die Mehrheitsmeinung ihrer eigenen Partei zu äußern.“ Davon hat
Kubicki selbst auch in seiner eigenen FDP-Praxis politisch
profitiert. Sein eigener „größter Erfolg meiner politischen Laufbahn“
liege bereits hinter ihm, meinte der FDP-Fraktionschef im Kieler
Landtag: „Das war der Moment, in dem ich die FDP Schleswig-Holstein
nach 38 Jahren wieder in die Regierungsverantwortung geführt habe.
Nun will ich beweisen, dass wir trotz eines unwirtlichen Umfeldes für
die FDP Wahlen gewinnen können.“ Kubicki ist FDP-Spitzenkandidat für
die Landtagswahl im Mai.
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