LVZ: FDP-Vize Zastrow sieht FDP bei der Steuernetlastung als Regierungspartei in der Bringschuld / Im Osten werde weniger gejammert als im Westen

Der in seinem Amt bestätigte stellvertretende
FDP-Bundesvorsitzende Holger Zastrow sieht die Liberalen mit ihrem
Versprechen der Steuerentlastung „in der Bringschuld“. In einem
Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Montag-Ausgabe) meinte
Zastrow: „Ich erwarte, dass die FDP die Steuerentlastung der
berufstätigen Mitte offensiv angeht. Nur zu sagen, wir wollen
Steuererhöhungen vermeiden, wäre für die FDP eine
Selbstverständlichkeit.“ Als Regierungspartei könne die FDP „mit der
Umsetzung des Versprechens einer Steuerentlastung nicht zufrieden
sein.“ Da stehe die FDP weiterhin in einer Bringschuld. Seine
Wiederwahl als FDP-Vize aus dem Osten, entgegen anderer
Vorabsprachen großer westdeutscher Landesverbände, wertete Zastrow
als „Sehnsucht nach Politikern mit einer eigenen Meinung und einem
eigenen Kopf“. Vieles sei „eben sehr konform, glatt und unkritisch
uns selbst gegenüber“, meinte Zastrow. „Und jetzt haben die Typen
eine echte Chance, Kubicki, Zastrow – prima.“ Mit seinem Wahlsieg als
Ostdeutscher habe er unterstrichen, dass der Osten auch anders sein
könne. „Wir sind schon lange keine Jammer-Ossis mehr. Bei uns wird
weniger gejammert als in anderen Teilen der Republik. Wir wollen
anpacken, wir wollen nach vorn. Ich bin stolz darauf, einer aus dem
Osten zu sein.“ Er brauche keinen Quotenschutz. Zastrow warnte seine
Partei zugleich davor, als Zeitgeistpartei den Volksparteien
hinterher zu laufen. „Entweder wir marschieren nach vorn, dem
Zeitgeist ein Stück voraus oder wir gehen unter, wenn wir dem
Zeitgeist und der Stimmung hinterher wackeln, so wie es die
Volksparteien machen.“

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