Grünen-Fraktionschefin Renate Künast hat empört
die Unions-Kritik an der Protestrolle der Grünen im augenblicklichen
Streit um die Zukunft der Atomenergie zurückgewiesen. In einem
Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Sonnabend-Ausgabe)
erinnerte die Fraktionschefin daran, dass die schwarz-gelbe
Bundesregierung den Atomkonsens in der Republik „mit einer
Nacht-und-Nebel-Aktion“ aufgekündigt habe. „Dieser unsittliche Deal
war die Aufforderung, auf die Straße zu gehen.“ Künast kündigte vor
diesem Hintergrund an, dass es, „nachdem dieses Fass aufgemacht
wurde, auch im Parlament bei dieser Thematik noch heiß hergehen“
werde. Zuvor hatte der Unions-Fraktionschef im Bundestag, Volker
Kauder, gesagt: „Im Parlament im Nadelstreifenanzug zu sitzen, um
sich kurze Zeit später im Parka unter die Demonstranten zu mischen –
das passt nicht zusammen.“ Dazu sagte Kauders Grünen-Kollegin Künast:
„Situationsadäquate Kleidung ist doch Teil der mittelenglischen
Umgangsformen“. Volker Kauder bereite sich „offenkundig schon
sehenden Auges auf seine zukünftige Rolle in der Opposition vor“,
ergänzte Künast.
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