Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) berichtet in ihrer morgigen Ausgabe über folgendes Thema: Angeklagter im Beeskower Mordfall aus der Haft entlassen

Im Prozess um die Ermordung eines Rentners
aus Beeskow (Oder-Spree) hat es eine überraschende Wende gegeben. Wie
die Märkische Oderzeitung berichtet, ist der Angeklagte Waldemar K.
am Mittwochabend auf Antrag der Verteidigung aus der
Untersuchungshaft entlassen worden. Das bestätigte gestern ein
Sprecher des Landgerichts Frankfurt (Oder) der Zeitung. „Die Kammer
ist zu der Einschätzung gelangt, dass kein dringender Tatverdacht
mehr besteht“, sagte der Sprecher. Damit entfalle der Haftgrund. Wie
die Märkische Oderzeitung weiter schreibt, begründete der
Gerichtssprecher die Entscheidung damit, dass Sachverständige im
Prozess zuvor Zweifel an dem Einsatz von Spürhunden bei der
Aufklärung des Mordfalls geäußert hätten.

Der 74 Jahre alte Klaus G. war am 13. Dezember 2010 erschlagen in
seiner Wohnung aufgefunden worden. Waldemar K., ein 64 Jahre alter
Freund des Toten, wurde zunächst als Zeuge gehört, verstrickte sich
aber in Widersprüche und hatte ein potenzielles Motiv für den Mord –
60 000 Euro Schulden bei Klaus G. Der Verdächtige bestreitet die Tat
allerdings bis heute. Zwei Jagdhunde, sogenannte Mantrailer
(Menschensucher), hatten im Frühjahr dieses Jahres Geruchsspuren vom
Tatort in Beeskow bis zur Gefängniszelle des Angeklagten in Frankfurt
(Oder) verfolgt. Für die Staatsanwaltschaft war dies im Mordprozess
der wichtigste Beweis dafür, dass Waldemar K. der Täter ist.

Sachverständige hatten vor Gericht jedoch grundsätzliche Zweifel
an der Zuverlässigkeit des Mantrailings geäußert. Im konkreten Fall
sei zudem die Aussagekraft der Spur fraglich, da Waldemar K. als
Freund des späteren Opfers regelmäßig in dessen Wohnung verkehrte und
dabei jene Spuren hinterlassen haben könnte, denen die Hunde folgten.
Der Prozess wird am 29. August fortgesetzt. +++

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