So notwendig die Ausweitung des
Anti-Piraten-Einsatzes „Atalanta“ vor der Küste Somalias auch ist, so
sehr ist sie das Eingeständnis bisherigen Scheiterns. Die seit 2008
andauernde multinationale Operation hat das Problem am Horn von
Afrika nicht in den Griff bekommen. Im Gegenteil: Die Zahl der
gekaperten Schiffe und entführten Besatzungsmitglieder hat von Jahr
zu Jahr zugenommen. Möglich war dies auch, weil die Piraten an Land
unbehelligt blieben. Es ist deshalb nur logisch, dass die Soldaten
hier die Möglichkeit haben müssen, nachzusetzen. Ob das den erhofften
Erfolg bringt, ist allerdings zweifelhaft. Die Piraten ziehen sich
jetzt einfach über die vom Mandat gedeckte Zwei-Kilometer-Zone vom
Strand zurück, wobei sie die Schiffe gewiss nicht mitnehmen können.
Aber die kann man ja von Zivilisten bewachen lassen. Und schon hat
man den von allen befürchteten Kollateralschaden. Fraglich, ob sich
darauf ein Kommandeur einlassen wird.
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