Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Leiharbeit

Leiharbeit muss sein. Denn sie sorgt für
Flexibilität. Gerade in Zeiten wie diesen, wo einerseits die
Auftragsbücher vieler Firmen voll sind, andererseits aber unklar
bleibt, wie stark angesichts der Schuldenkrise in Europa die
Nachfrage nach deutschen Produkten sinkt. So können Leiharbeiter
helfen, den Auftragsboom zu bewältigen. Und falls der plötzlich
ausläuft, kann man die Beschäftigung reduzieren, ohne die
Stammbelegschaft antasten zu müssen. Aufhorchen aber muss man, wenn
die Arbeit einer Firma zu 30 bis 50 Prozent von Leiharbeitern
erledigt wird. Das spricht nicht für die Tragfähigkeit des
Unternehmenskonzepts. Offenbar sind die Produkte nur absetzbar, wenn
sie zu Billiglöhnen produziert werden. Hier geht es um Lohndrückerei,
die aus sozialen Gründen nicht hinnehmbar ist. Und auch
gesamtgesellschaftlich kontraproduktiv. In Zeiten sinkender
Auslandsnachfrage muss man die Binnenkaufkraft stärken.

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