Die Linken, die sich von den anderen
Parteien bei der Suche nach einem neuen Bundespräsidenten ausgegrenzt
fühlten, haben die Chance, sich eindrucksvoll in Szene zu setzen,
nicht genutzt. Mit Recht fühlten sie sich beleidigt. Es gab keinen
vernünftigen Grund, die Abgeordneten einer Partei, die immerhin von
fünf Millionen Wählern in den Bundestag gebracht wurde, wie
Aussätzige zu behandeln. Es ist auch legitim, wenn die Linkspartei
darauf mit einer eigenen Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten
reagiert. Aber das Wie der Kandidatenfindung löste dann doch
Verwunderung aus. Manche Genossen befinden bereits, die aktuelle
Parteiführung habe nun endgültig ausgedient. Das Kuriose: Es wurde
bei allem Hickhack eine sehr präsentable Kandidatin gefunden. Beate
Klarsfeld, eine Frau, die schon gegen Nazis gekämpft hat, als dies
noch keinen gesellschaftlichen Beifall fand, hätte jedoch ein
würdigeres Verfahren verdient gehabt. +++
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