Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder)
berichtet in ihrer morgigen Ausgabe über die Fortsetzung des
Hilpert-Prozesses vor dem Landgericht Potsdam.
Der wegen mutmaßlichen Betruges seit neun Monaten in U-Haft
sitzende Hotelier Axel Hilpert steht möglicherweise kurz vor der
Freilassung. Das berichtet die Märkische Oderzeitung in ihrer
morgigen Ausgabe. Seine Verteidiger Heide Sandkuhl und Stefan König
kündigten am Montag am Rande der Verhandlung vor dem Potsdamer
Landgericht an, „demnächst“ Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls
stellen zu wollen. „Der Antrag ist nur noch eine Frage des geeigneten
Zeitpunkts“, erklärten sie. Dem 64 Jahre alten Angeklagten wird
vorgeworfen, mit Hilfe eines Firmengeflechts die
Landesinvestitionsbank ILB um neun Millionen Euro betrogen haben.
Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen soll sich Hilpert hohe Gewinne
erschlichen haben, indem er die Kosten für den Bau des 2005
eröffneten Resort Schwielowsee künstlich hoch rechnete und vom
gezahlten Fördergeld persönlich etliche Millionen einstrich.
Wie bereits andere Zeugen zuvor sagte Hartmut Heilmann,
Referatsleiter im Wirtschaftsministerium, bei seiner
Zeugenvernehmung, dass der damalige Wirtschaftsminister Ulrich
Junghanns (CDU) persönlich das 38-Millionen-Euro-Projekt gegen
erhebliche Widerstände im eigenen Haus durchgeboxt habe. Heilmann
führte diverse Vermerke an, in denen er und andere hochrangige
Ministeriumsvertreter Junghanns auf bereits bestehende
Hotel-Überkapazitäten und einen zunehmenden Insolvenzdruck
hingewiesen hätten. Auch der Verweis auf einen Kabinettsbeschluss,
wonach Investitionen in märkische Hotelbetten nicht mehr gefördert
werden sollen, habe Junghanns nicht davon abbringen können, sich für
Hilpert zu verwenden. Das Luxusresort macht seit Eröffnung hohe
Verluste und überlebte bislang nur dank der Stornierung von
Millionen-Krediten durch die Hausbank DKB. +++
Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD
Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de