Es erstaunt wenig, dass die Stimmung in der
Bundeswehr leidet. Die geplante Schließung von Standorten drückt den
Soldaten aufs Gemüt, bevorstehende Umzüge auch. Die Scheidungsrate
sei mit bis zu 80 Prozent ohnehin sehr hoch, vermerkt der
Wehrbeauftragte. Diese Entwicklung ist bedauerlich, weil sie dem
Ideal des „Staatsbürgers in Uniform“ zuwiderläuft und dazu führt,
dass Soldaten ihren Bezug zum Leben außerhalb der Kaserne verlieren
können. Gepaart mit der steigenden Zahl von Traumatisierten zeigt die
Truppe ein Bild, das alles andere als eine gute Werbung ist. Wer sich
darauf einstellen muss, als „Schmierwurst“ beschimpft zu werden oder
sich Teile der Ausrüstung selbst kaufen zu müssen, der wird wohl der
Freiwilligenoffensive der Bundeswehr nur zögernd begegnen. Fast jeder
Dritte springt seit Abschaffung der Wehrpflicht wieder ab. Der
Bericht des Wehrbeauftragten zeigt, woran das liegen könnte. +++
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