Von einem richtigen Erfolg Röslers lässt
sich schon deshalb nicht sprechen, weil in einer politisch
existenziellen Frage nicht einmal ein Drittel der Mitglieder an der
Abstimmung teilgenommen hat. Für eine liberale Partei, die wie keine
andere Worte wie Bürgersinn und Bürgerverantwortung in den Mund
nimmt, ist das bemerkenswert. Die Frage stellt sich: Drückt die
Enthaltung Desinteresse oder etwas anderes aus? Es bietet sich eine
Erklärung an: Der unterlegene Euro-Rebell Schäffler hat immer wieder
glauben machen wollen, er könne gegen den Kurs von Parteiführung und
Koalition zu Felde ziehen und würde im Erfolgsfalle Schwarz-Gelb
dennoch nicht sprengen. Soviel Naivität wird man den vielen
Euro-Skeptikern in der Partei nicht unterstellen dürfen. Unter den
gegebenen Umständen war ihr Votum deshalb die Enthaltung. Für Rösler
aber bedeutet das: Seine Lage bleibt genauso prekär, wie sie schon
vorher schon war. Er ist Parteichef auf Abruf.
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