Mangel an Pflegekräften trotz „Jobwunder“ / bpa bestätigt in Landtagsanhörung Versorgungsengpässe und weist auf steigende Kosten hin

In Deutschland waren 2017 im
Jahresdurchschnitt rund 35.000 Stellen in der Pflegebranche nicht
besetzt. Der Personalmangel wird die Pflege auch im Saarland
zukünftig deutlich teurer machen. Darauf hat die saarländische
Landesgruppe des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa) in der heutigen Landtagsanhörung zur pflegerischen
Versorgungssituation hingewiesen. „Pflegedienste und Heime möchten
ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten und neue Fachkräfte
gewinnen. Sie stehen jedoch zunehmend in Konkurrenz zu hohen
Gehältern in Luxemburg oder attraktiveren Arbeitsbedingungen in
anderen Branchen“, sagte der bpa-Landesvorsitzende Helmut Mersdorf.
„Höhere Gehälter werden aber zu steigenden Pflegekosten im Saarland
führen.“

Der Fachkräftemangel mache es für Pflegebedürftige und deren
Angehörige inzwischen spürbar schwer, eine ambulante oder stationäre
Versorgung zu finden. „Obwohl im vergangenen Jahr die meisten neuen
Arbeitsplätze im Saarland mit einem Plus von 700 Jobs in der
Altenpflege entstanden sind und auch die Zahl der Auszubildenden
weiter steigt, reicht dies nicht aus, um den Bedarf an Fachkräften zu
decken“, erläutert Mersdorf. Der bpa erfahre regelmäßig von seinen
Mitgliedern, dass diese Anfragen von Patienten und Pflegebedürftigen
nicht mehr bedienen können.

Kurzfristig sieht der bpa zwei wichtige Lösungsansätze: In der
ambulanten Versorgung von Pflegebedürftigen müsse die Verteilung der
Aufgaben in einem Team aus Fach- und Hilfskräften flexibler geregelt
werden. „Gut ausgebildete oder speziell qualifizierte Pflegekräfte,
die anhand vereinbarter Fortbildungskonzepte geschult wurden, sollten
bestimmte Leistungen der Häuslichen Krankenpflege erbringen dürfen,
die derzeit allein den Fachkräften vorbehalten sind. Das würde die
Auswirkungen des Fachkräftemangels spürbar lindern“, so der
bpa-Landesvorsitzende. Zudem müsse die Landesregierung alles dafür
tun, die Anwerbung und Anerkennung ausländischer Fachkräfte im
Saarland deutlich zu beschleunigen und zu erleichtern.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
150 im Saarland) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
305.000 Arbeitsplätze und circa 23.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 24,2 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Angela Eicher, bpa-Landesbeauftragte, Tel.: 0681/948
88 40, www.bpa.de

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