In einem eindringlichen Appell an Bundesregierung
und Braunkohlekommission verlangen die Arbeitgeberverbände von
Sachsen und Sachsen-Anhalt ein überzeugendes Konzept für einen
nachhaltigen Strukturwandel in den Braunkohleregionen.
Die regionalökonomischen Folgen eines Ausstiegs,
Versorgungssicherheit und Stabilität der Energiepreise müssten
zunächst gewährleistet werden. Erst dann könne über den Zeitpunkt des
Ausstiegs aus der Braunkohle entschieden werden.
Damit stellen sich die Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e.
V. und der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Sachsen-Anhalt e.V.
hinter das Engagement der Ministerpräsidenten Kretschmer und
Haseloff.
In dem Aufruf warnen die Präsidenten Jörg Brückner, Vereinigung
der Sächsischen Wirtschaft e. V. und Klemens Gutmann, Arbeitgeber-
und Wirtschaftsverband Sachsen-Anhalt e.V., dass ein abrupter
Ausstieg aus der Braunkohle kurz- und mittelfristig nicht
kompensierbar sei. Ferner führe er zu einem erneuten Strukturbruch
für die Menschen in den Regionen sowie zu neuen gesellschaftlichen
Verwerfungen.
„Wir wissen seit der Wiedervereinigung, dass es viele Jahre
dauert, eine neue Wirtschaftsstruktur aufzubauen. Auch mit vielen
Milliarden lässt sich der Strukturwandel nicht beliebig
beschleunigen. Ein übereilter Ausstieg ist in jeder Hinsicht
kontraproduktiv“, sagte der Präsident Vereinigung der Sächsischen
Wirtschaft e. V., Jörg Brückner, gegenüber MDR Aktuell.
Es sei auch sinnvoll, so der sächsische Arbeitgeberpräsident, die
hochmoderne deutsche Umwelttechnik im Rahmen der Entwicklungshilfe in
die Regionen der Welt zu bringen, wo derzeit die schmutzigsten
Kohlekraftwerke stünden und so dazu beizutragen, den CO2-Ausstoß
insgesamt zu verringern.
Ansprechpartner:
Wolfgang Brinkschulte Tel. 0341 / 300 4505
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