Wohl dem, der sich zurzeit mit dem Gedanken
trägt, ein Kleinstkraftwerk zu bauen. Die Behörden rollen diesem
Menschen einen roten Teppich aus, wenn–s sein muss, bis zu dem Bach,
wo die Turbine stehen soll – die selben Behörden, die dem
Kleinunternehmer bis vor kurzem noch zugesetzt haben, weil er die
Natur ausbeutet oder Fische vom Laichen abhält. Die Folgen der
energiepolitischen Notbremse der bayerischen Staatsregierung nach
Fukushima treiben bisweilen seltsame Blüten, zumal wenn man bedenkt,
wie marginal der Ausbau des Netzes von Kleinstkraftwerken zur
Energiewende beiträgt. Viele Probleme bleiben vorerst ungelöst, und
der Plan, Bayern komplett energieautark zu machen, ist ein netter
Gedanke, mehr nicht. Auf dem richtigen Kurs ist die Politik trotzdem.
Damit der Umbau aber in dem vorgegebenen Tempo funktioniert, müssen
die Menschen dafür gewonnen werden. Das funktioniert, wenn der
Verstand angesprochen wird, das Gemeinschaftsgefühl – und der
Geldbeutel. Irgendwo müssen die 1000 neu geplanten Windräder ja hin.
Ist der Bürger vor Ort daran beteiligt, lässt sich der Anblick viel,
viel leichter ertragen.
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