Die Politiker in Athen sind gezwungen, sich dem
Willen der Eurogruppe zu beugen. Einige Regierungsabgeordneten machen
da nicht mehr mit. Doch Griechenland braucht das finanzielle
Fundament der EU-Partner, damit ihre privaten Gläubiger Vertrauen
schöpfen. Nur wenn genügend Banken und andere private Investoren sich
der Zusage des Weltbankenverbandes IIF in den nächsten Wochen
anschließen und freiwillig auf die Hälfte der Athener Schulden
verzichten, haben die Griechen eine Chance. Die Debatten in der
Eurogruppe um jede weitere Kreditrate aus dem Paket würden natürlich
trotzdem weitergehen. Die Zügel werden die europäischen Partner nicht
mehr schleifen lassen. Ohne Druck kommen die Griechen offenbar nicht
weiter. Die Köpfe der Regierungsparteien wollten sich nicht den
Vorwahlkampf mit der Zusage zum schmerzhaften Einspardiktat der EU
vermasseln. Nicht umsonst berief Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker
das Sondertreffen ein. Ohne dies hätten wir heute noch keine Zusagen
der Koalition. Doch selbst mit Hilfspaket bleibt die Herausforderung,
trotz 21 Prozent Arbeitslosen die griechische Wirtschaft wieder
wachsen zu lassen. Damit künftig nicht nur der
Dauerüberweisungsauftrag der EU-Hilfe auf das angedachte Sperrkonto
einläuft.
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