Mittelbayerische Zeitung: Falsche Antwort Kommentar zum Führerschein mit 16

Seit Januar 2011 gilt die Regelung für
Betreutes Fahren ab 17 bundesweit. Gut ein Jahr später gibt es einen
Vorstoß aus Reihen der Union, den Führerschein bereits an 16-Jährige
zu vergeben. Der Vorschlag bietet ein schlechte Lösung für ein
ernstes Problem. Der Weg zur Schule, zum Ausbildungsplatz oder zur
Arbeit wird für junge Menschen auf dem Land tatsächlich immer weiter
und damit beschwerlicher. Das Betreute Fahren mit 17 ändert daran
natürlich nichts. Wenn die Eltern oder ein anderer Begleiter im
Fahrzeug sitzen, können sie das Kind genauso gut selber fahren. Doch
das Dilemma lässt sich nicht dadurch lösen, dass die Autofahrer immer
jünger werden. Schließlich leiden auch nicht nur ältere Schüler und
Azubis unter mangelnden Transportmöglichkeiten auf dem Land. Da wäre
beispielsweise der Weg zur Grundschule: Sollen die Kinder dort bald
mit dem Moped hinfahren? Die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs
hilft allen Menschen, die nicht auf ein Auto zurückgreifen können –
aus welchem Grund auch immer. Aber das ist natürlich teuer und kommt
nicht halb so gut bei den jungen Wählern an.

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