Wieder weniger Arbeitslose, wieder ein neuer
Tiefststand – über dem deutschen Arbeitsmarkt strahlte offiziell auch
im Oktober die Sommersonne. Ein genauerer Blick zeigt, dass aber auch
hier die Schatten länger werden: Saisonbereinigt 10 000 Arbeitslose
mehr sind bei nicht einmal 2,8 Millionen Jobsuchern zwar Peanuts,
aber doch ungewöhnlich. Unabhängig von der Tatsache, dass trotz
Quasi-Vollbeschäftigung immer weniger von ihrer Arbeit leben können –
jetzt könnte sich zeigen, was der Aufschwung tatsächlich Wert ist.
Vor ziemlich genau drei Jahren schlug ein rascher Konjunkturabschwung
auch am deutschen Stellenmarkt blitzschnell ein. Sollte das nun
wieder der Fall sein, wird sich zeigen, was aus den Hoheliedern über
den Wert von Fachkräften geworden ist: Halten die Unternehmen nun
ihre Leute, oder gehen die Stellen so schnell, wie sie gekommen sind?
Die Frage kann heute keiner beantworten. Sicher ist nur eins: Im
Herbst 2008 waren in den Betrieben die Arbeitszeit- und
Eigenkapitalkonten randvoll. In den Rücklagen der Bundesagentur
schlummerten Milliarden für Kurzarbeit und Konjunkturprogramme. Trotz
Job-Boom – aktuell ist keine dieser Reserven so stark wie damals.
Kommende Woche tagt die Arbeitsagentur über den Etat 2012 – sie
sollte, der Jahreszeit angemessen, an einen Vorrat denken.
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