Mit einer neuen Strategie wollen sich die USA
gegen Cyberangriffe rüsten. Dieser Vorsatz überrascht nicht, auch in
Deutschland wurde ja erst das Cyberabwehrzentrum in Betrieb genommen.
Was aber verblüfft, ist die defensive Ausrichtung der Pläne. Noch vor
wenigen Wochen war zu hören, die Militärs seien gewillt, auf
Hacker-Angriffe notfalls auch mit Waffengewalt zu antworten. Jetzt
ist eine enge Kooperation mit dem Ausland Kern der Abwehrstrategie.
Die Erkenntnis, dass kein einzelner Staat eine effektive Abwehr
aufrechterhalten kann, kommt spät, doch der Kurswechsel ist richtig
und notwendig. Hacker hätten sich von militärischen Drohgebärden
ohnehin nicht abschrecken lassen. Im Gegenteil. Eine aggressive
Abwehrstrategie hätte eher die USA zum Wettrüsten mit den Hackern
gezwungen. Attacken verhindern wird die neue Strategie sicher nicht.
Doch die enge Kooperation mit den Verbündeten bringt möglicherweise
den entscheidenden Zeitvorteil, um die Angriffe abzuwehren, bevor
größerer Schaden entsteht.
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