Guttenbergs „Auf Wiedersehen“ nach dem
Rücktritt vom letzten verbliebenen politischen Amt dürften seine Fans
als Versprechen verstanden haben. Doch ein Blitz-Comeback der
einstigen Lichtgestalt der CSU ist unwahrscheinlich. Bundestag und
bayerischer Landtag werden erst im Herbst 2013 neu gewählt. Das
bedeutet mindestens zweieinhalb Jahren Absenz von diesen beiden
politischen Bühnen – im schnelllebigen Politikgeschäft eine sehr
lange Zeit. Denn es gilt: Aus den Augen, aus dem Sinn. Bleibt ein
politisches Amt in der CSU. Im Herbst wird der Parteivorstand neu
gewählt. Guttenberg, bisher einfaches Vorstandsmitglied, könnte in
die Führungsspitze aufrücken. So mancher CSU-Grande meint sogar, der
Oberfranke solle gleich Parteichef Horst Seehofer beerben. Das hat
den Beigeschmack eines Putschversuchs, ist aber illusorisch. Denn die
Regie bei Guttenbergs Comeback führt momentan weder der
Ex-Verteidigungsminister selbst, noch die CSU. Es ist die
Staatsanwaltschaft, die in Sachen Plagiatsaffäre ermittelt. Bevor das
Verfahren nicht zum Abschluss gekommen ist, ist eine Rückkehr in die
Politik undenkbar. Die Zeit spielt gegen Guttenberg. Und die CSU kann
gelassen abwarten. Neue 46-Prozent-Umfragen zeigen, dass die Partei
auch ohne ihr bisheriges Zugpferd erfolgreich ist.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de