Mager sind sie ausgefallen, die
Pro-Guttenberg-Demonstrationen. Das zeigt: Die CSU setzt aufs falsche
Pferd, wenn sie ihrem Polit-Popstar noch länger hinterhertrauert. Ein
„Gefällt mir“-Button auf der Guttenberg-Unterstützer-Seite im
Internet ist eben doch schnell mal geklickt, mehr ist bei den meisten
nicht drin. Guttenberg hat den Verlust seines Ministeramtes ganz und
gar selbst verschuldet – nicht eine vermeintlich neidische Opposition
oder missgünstige Wissenschaftler. Deshalb liegt auch Vater Enoch
falsch mit seinem Wort von der „Menschenjagd“. Guttenberg
verschwindet, völlig zurecht, zunächst in politischer
Bedeutungslosigkeit. Wenn die Konservativen noch länger einem
irrationalen Personenkult Futter geben, schaden sie sich selbst. Denn
im politischen Alltag werden nun solide Arbeiter gebraucht. Sie mögen
ohne jeden Glamourfaktor sein und sich nicht zur Romantisierung
eignen. Doch das können wir uns angesichts vieler Probleme ohnehin
nicht leisten.
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