Es klingt so schön: Chips und Couch statt Salat
und Sport – Hauptsache auf der Packung steht Vitamine, Mineralstoffe,
oder irgendwas, das gesund klingt. Natürlich will die
Lebensmittelindustrie damit nur das Beste: unser Wohlbefinden
erhöhen, die Gesundheitskosten senken – und ganz nebenbei ein paar
Milliarden mehr verdienen, weil man Gesundes ja teuer verkaufen kann.
Besser ist, dass die EU sich dieser Illusion von Vorsorge und
Vorbeugung annimmt und ein Stopp-Signal setzt. In einem Land, in dem
Ministerin Ilse Aigner den Verbraucherschutz zwar „hoch ansiedelt“,
jedoch schon „Zahnarztfrauen“ Zahncreme bewerben und aufgedruckte
Zutatenlisten ohne Mikroskop unleserlich sind, müssen eben die
Brüsseler Bürokraten Mogelpackungen die Luft rauslassen. Es entbindet
uns Verbraucher jedoch nicht, sich bei jedem Einkauf zu
vergegenwärtigen, dass auch hier nichts unmöglich ist. Wer glaubt,
dass eine Milchschnitte eine „sportlich-leichte Zwischenmahlzeit“
ist, oder man mit einem Schluck Joghurt täglich Erkältungen vorbeugen
kann, dem hat Klementine die grauen Zellen schon ziemlich weiß
gewaschen – möglicherweise sogar weißer als weiß.
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