Mittelbayerische Zeitung: Revolutionäre gesucht Kommentar zum Boom von Elektrofahrrädern

Revolutionen kommen auf leisen Sohlen, heißt
es. Wenn dazu auch leise Motoren zählen, ist der Wandel bei der
Individual-Mobilität greifbar nahe: die Radl-Revolution rollt. Wie
alle Revolutionen kommt auch sie zunächst unscheinbar daher. E-Räder
sind meist unspektakulär, quasi lautlos, noch kaum verbreitet. Aber
sie haben das Zeug, das „next big thing“ zu werden. Einfach
draufsetzen, Pedal anstupsen – und genießen: Die einfache, entspannte
und abgasfreie Art des Fortkommens, die, Pardon, sauviel Spaß macht.
Klar, es gibt noch genügend Haken an der Sache: E-Bikes sind so teuer
wie sie Spaß machen, die Reichweite ist so limitiert wie die
Ladestationen und das Rentner-Image muss auch noch abgestreift
werden. Nicht zuletzt leidet der sportliche Aspekt, wenn der kleine
Freund in der Radnabe anschiebt, wie es die Oberschenkel selbst von
Rennfahrern nicht könnten, geschweige denn die eigenen. Dagegen steht
ein enormes Potenzial: Binnen zehn Jahren, rechnen Experten, wird man
spielend 100 Kilometer durch die Lande düsen können, bei einem
Aufpreis von rund 500 Euro gegenüber herkömmlichen Rädern. Was das
für den (Nah-)Verkehr, die Infrastruktur, die Freizeit- und
Urlaubsbranche und natürlich die Umwelt bedeuten würde, kann man sich
nur schwer vorstellen. Was man kann ist Hoffen, dass die Revolution
gelingt – und vielleicht sogar daran teilnehmen. Zur Infektion mit
dem Revolutionsvirus– genügt übrigens eine Probefahrt.

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